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frei nach DIE VERWANDLUNG von Franz Kafka // in einer überarbeitete Version von Anna Zentgraf // Inszenierung: Anna Zentgraf

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Mitwirkende


Schauspiel: josefine pankow, jonas hauke, marcel zais, laura thiele, roni anna starke, lisa nossek


Inszenierung: anna zentgraf

dramaturgie: alexandra Emig

Regieassistenz: To-Quyen Vo

kostüm: anne ihm

sound: nico dammalacks

bühnenassistenz: johanna quinke moustaka


termine

17.06.2022 in der Feinkost Kunst- und Gewerbegenossenschaft Leipzig

19.06.2022 in der Feinkost Kunst- und Gewerbegenossenschaft Leipzig

25.06.2022 in der Feinkost Kunst- und Gewerbegenossenschaft Leipzig

08.07.2022 im Ost-Passage-Theater

09.07.2022 im Ost-Passage-Theater

07.08.2022 im Budde-Haus im Rahmen des KNALLBRAUSE Theaterfestivals

"Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.“


Ohne Vorwarnung wird das Publikum mit der sehr ungewöhnlichen Problematik der 1912 entstandenen Erzählung Franz Kafkas konfrontiert. Ähnlich mag es der Hauptfigur Gregor Samsa ergangen sein, als dieser sich seiner unfreiwilligen Metamorphose bewusst wird. Auf dem Rücken liegend und unfähig mit seiner Umwelt zu kommunizieren, sinniert er über seinen zermürbenden Beruf und seine Familie, für die er wenig mehr zu sein scheint als finanzieller Versorger. Diese stetig toxischer werdenden Familienverhältnisse werden zum Mittelpunkt der Handlung. Wir werden Zeugen eines langsamen sozialen Todes durch Isolation. Der letzte psychische Dolchstoß, ein finales Abwenden seiner Angehörigen von ihm, endet im physischen Zugrundegehen der Hauptfigur. Anna Zentgrafs Inszenierung soll einen neuen Blick auf Gregor Samsas Leidensweg werfen. Er erwacht dabei nicht plötzlich im Körper eines Ungeheuers, sondern gefangen in den Zwängen einer depressiven Episode, welche ihn bewegungs- und handlungsunfähig werden lässt. Die Verwandlung als Metapher für eine akute psychische Ausnahmesituation im Leben eines Menschen zu betrachten birgt das Potential, dem Klassiker in unserer Gegenwart wieder eine größere gesellschaftliche Relevanz und Identifikationsmöglichkeit zu schenken. Psychische Erkrankungen sind noch immer mit einem beklemmenden sozialen Stigma belegt, welches den Diskurs um die Ursachen und Auswirkungen immens erschwert. Auch speziell im Leipziger Kulturraum findet diese Thematik kaum künstlerische Auseinandersetzung. Im Theater können wir einen Gesprächsraum schaffen, für Betroffene und Angehörige gleichermaßen, die durch diese fehlenden Debatten häufig zum Schweigen gezwungen sind. Wir wollen dem Käfer, dem Ungeheuer Depression eine Stimme geben. Ihn Geschichten erzählen lassen und das Publikum einladen, einmal wirklich zuzuhören.

gefördert von

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