Stückentwicklung im Leipziger Stadtraum nach Gedichten Mary Olivers
Regie: Linus Lenke
Fühlen Steine?
Lieben sie ihr Leben?
Oder übertönt ihre Geduld alles andere?
Die Frage danach, ob Steine fühlen können, scheint absurd. Nicht absurd dagegen ist, die Fantasie zu haben, dass sie es
könnten. Was würde sich verändern, wenn wir in unserem Alltag die Gefühle der vermeintlich unbelebten, gefühllosen Umwelt berücksichtigen würden? Wem schenken wir dann unsere Aufmerksamkeit? Vielleicht treten andere Akteur*innen in den Vordergrund: die Pflanze, die ein neues Blatt bildet, die Vogelküken, die am Morgen geschlüpft sind, das Reh, das uns scheu auf dem Waldweg begegnet.
Mit viel Fantasie und Aufmerksamkeit ausgestattet, lädt diese Stückentwicklung auf eine Expedition in die städtische Natur Leipzigs ein. Wir finden heraus, wer neben den Menschen hier auch einen Lebensraum findet - und wessen Lebensraum bedroht wird. Lebenswichtige Grünflächen, die sowohl Rückzugs- als auch Versammlungsort sind, werden allzu leichtfertig bebaut und zerstört, was angesichts des fortschreitenden Klimawandels verheerende Folgen haben wird, für Menschen und ihre nichtmenschlichen Nachbar*innen. Wie kann uns Naturlyrik dabei helfen, klimapolitische Themen zu verhandeln? Begleitet von Mary Olivers Gedichten machen wir uns auf die Suche nach Antworten auf diese Frage. Zwischen Krisen und Tod finden wir vielleicht sogar ein paar Würmer und tröstliche Momente.
REGIE, KONZEPT: Linus Lenke
DRAMATURGIE, KONZEPT: Marlene Gerken
SZENOGRAFIE: Felina Meinen
PRODUKTIONSLEITUNG: Alexandra Zabel
REGIEASSISTENZ: Rosana Chamulla
KOSTÜME:
Rouven Ronne
© The Trustees of the British Museum
eine Produktion des